Amalgamentsorgung

ADOPTED by FDI General Assembly September, 2006 in Shenzhen, China

September, 2009
Singapore
Singapore

Einleitung

Quecksilber ist eine bioakkumulative Substanz und deshalb von besonderer Umweltsignifikanz. Viele Länder haben deshalb strikte Vorschriften über die Belastung von Kläranlagenabwässern mit Quecksilber erlassen.

Zahnarztpraxen sind eine der Quellen für die Umweltbelastung mit Quecksilber. Bei der Versorgung mit amalgamhaltigen Dentalrestaurationen oder bei ihrer Entfernung werden Abfallpartikel freigesetzt und gelangen über das Absaugsystem ins Abwasser der Praxis. Dentalamalgam kann zu einer Quecksilberbelastung der Umwelt beitragen, wenn es in Abwässer gelangt, sich in Klärschlamm absetzt, auf Deponien landet oder bei der Verbrennung von Amalgamabfällen und Klärschlamm in die Atmosphäre gelangt. Abscheidefilter am Behandlungsplatz, Vakuumpumpenfilter und/oder Amalgamabscheider halten den größten Teil der Amalgamabfallpartikel zurück.

Erklärung

  • Das Personal in der zahnärztlichen Praxis muss in wirksamen Maßnahmen zur Minimierung von Amalgamabfällen geschult werden und beste Entsorgungspraktiken anwenden um sicherzustellen, dass alle entstehenden Abfälle fachgerecht und in Übereinstimmung mit den geltenden Umweltgesetzen entsorgt werden.

  • Zahnarztpraxen müssen so viel Amalgamabfälle wie möglich sammeln, sicher aufbewahren und dem Recycling zuführen. Dies erfolgt unabhängig davon, ob dieses Amalgam Kontakt mit Patienten hatte oder nicht. Zu diesen Abfällen zählen gebrauchte Amalgamkapseln, überschüssiges, bei Restaurationen nicht verwendetes Amalgam sowie Amalgam aus Abscheidefiltern am Behandlungsplatz, Vakuumpumpenfiltern und Abscheidesystemen. Mit Amalgam restaurierte extrahierte Zähne können ebenfalls mit anderen Amalgamabfällen recycelt werden.

  • Wenn Amalgamabscheider in der Zahnarztpraxis installiert werden, sollten sie den Bestimmungen der Norm ISO 11143 entsprechen.

Literaturhinweis

  • FDI-Wissenschaftskomiteeprojekt 2-02: Jokstad A, Fan PL. Amalgam Waste Management. Int Dent J, 2006;56:147-53
  • Vandeven JA, McGinnis SL. An assessment of mercury in the form of amalgam in dental wastewater in the United States. Water, Air, Soil Pollut 2005; 164: 349- 366.
  • FDI-Stellungnahme Empfehlungen für den Umgang mit Quecksilber (vorbehatlich der Annahme auf der Generalversammlung 2006)

  • ISO 11143 Zahnärztliche Ausrüstung – Amalgamabscheider

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